Neue Autorität durch Präsenz in Beziehungen

Die pädagogische Handlungsfähigkeit stärken

Ein Workshop für Lehrkräfte, SozialpädagogInnen und ErzieherInnen.


Autorität im Umbruch

Pädagogen erleben sich heutzutage häufig als ohnmächtig gegenüber destruktiven Verhaltensweisen von Kindern und Jugendlichen.
Das althergebrachte Autoritätsverständnis greift nicht mehr. Kontrolle als Instrument der Beziehungsgestaltung ist vielfach überholt, institutionelle Entscheidungsbefugnisse werden angezweifelt, abgelehnt, bekämpft.
Hiermit ging eine positive Liberalisierung erzieherischer Rollen einher – zugleich aber auch eine weitgreifende Verunsicherung bei Eltern und Pädagogen: Wie kann man das Vakuum ausfüllen, das durch das Ende der traditionellen Autorität entstanden ist? Wie können Kinder auf eine Weise konstruktive Erfahrungen von Rahmenbedingungen, Grenzen und Herausforderungen machen, die mit demokratischen Werten vereinbar sind?


„Neue Autorität“ und pädagogische Präsenz

In diesem Workshop erarbeiten wir mit Ihnen Aspekte eines solchen veränderten Autoritätsverständnisses, wobei wir uns neben gestaltpädagogischen Werten und Prinzipien auf die Ideen zur Neuen Autorität von Haim Omer beziehen.
Zentrale Begriffe dieses Ansatzes sind Verantwortung, Selbstwirksamkeit, Präsenz, gewaltloser Widerstand, Beharrlichkeit, wachsame Sorge, Transparenz und Vernetzung.


Der Fokus richtet sich dabei auf:

• Die Stärkung der persönlichen und pädagogischen Präsenz
• Das Einnehmen einer dialog- und beziehungsorientierten Haltung
• Die Ermutigung zum aktiven und entschlossenen Handeln, ohne bestrafende Haltung
• Die Nutzung unterstützender Netzwerke, Helfersysteme und Kooperationsmodelle

Hier geht es darum, eine Form von Anwesenheit und Da-Sein zu verwirklichen, die nicht auf Macht und Durchsetzung zielt, sondern auf Dialog, Beziehung und Kooperation - und die Verbundenheit schafft.

Dieses Konzept hat sich nicht nur in der Familien- und Jugendarbeit, sondern auch im schulischen Kontext als ein wirkungsvoller Ansatz besonders auch im Umgang mit destruktiven und eskalierenden Interaktionen erwiesen.


Inhalte und Arbeitsweise

Ausgehend von Ihren thematischen Fragen und Praxiserfahrungen bieten wir Ihnen einen Raum zur Reflexion Ihres professionellen Rollen- und Selbstverständnisses sowie zur Erweiterung Ihres pädagogischen Knowhows.

Dafür sind folgende inhaltliche Schwerpunktsetzungen möglich:

• Vertiefender Austausch zu Aspekten der Grundhaltung der Neuen Autorität und einigen der daraus hergeleiteten Interventionsmöglichkeiten - z.B. eine Ankündigung verfassen; beharrliche Gespräche führen; Wiedergutmachung statt.Strafe.

• Wahrnehmung der eigenen bevorzugten Interaktionsmuster und Erprobung von Strategien zur Deeskalation in konflikthaltigen (Gesprächs-) Situationen

• Übungen zur körperlichen Präsenz und Auftrittskompetenz

• Pädagogisches Handeln im Spannungsfeld zwischen inneren Ansprüchen und äußeren Anforderungen

• Fallbezogene Arbeit zu besonderen pädagogischen Herausforderungen, z.B. im Umgang mit ängstlichen Kindern, grenzüberschreitendem Verhalten, Mobbing, Schulverweigerung

Neben informierenden und reflektierenden Prozessen kommen Stegreifübungen sowie Methoden der kollegialen Beratung und Supervision zur Anwendung.
 

Seminarleitung:

Dietmar Otto
Gestaltpädagoge, Gestalttherapeut (HPG), Supervisor (DGSv),

Teilnehmerbeitrag:  240,00 € 
 


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